Musterzimmer #05 – 2022

Durch den eigenartigen Schnitt des Erkerzimmers mit der Betonung der Diagonalen, waren hier die Konzepte unterschiedlicher. Es gab Alkoven vor den Fenstern und fürstlich inszenierte, freistehende Betten im Erkerzentrum. Wir entschieden uns für die Lösung von Stella Götz. „Durch die Lage der Zu- und Abwasserleitung und den Schnitt des Zimmers war die Position der Nasszelle bereits eindeutig festgelegt. Meine erste Idee war es, das Badezimmer in einem Kubus, wie ein Möbel, in das Zimmer hineinzustellen. Aus diesem Grundgedanken entwickelte sich im Laufe der Starterwoche ein Entwurf, indem das Bad in eine Art überdimensionierten Kleiderschrank verwandelt wird. Das Äußere sollte einem sog. Frankfurter Schrank ähneln. Dieser bedient sich verschiedener architektonischer Gestaltungsmittel, wie Sockel, Gesims oder Lisene.“ (Stella Götz)

Das Konzept sah vor, die alte Fachwerkwand in ihrem Zustand zu belassen. Sie erhielt einen schlichten Sockel, in dem die erforderlichen Leitungen verlegt wurden und der als Rückwand des Bettes dient. Im nachgebauten Barockschrank befindet sich ein kompaktes Bad mit Dusche, freistehendem, zylindrischem Waschtisch und WC. Boden und Wände in hellgrauem Noppen-Kautschuk.

In beiden Räumen musste der vorhandene Dielenboden ergänzt, repariert, abgeschliffen und versiegelt werden. Auch an den Wänden waren einige Arbeiten erforderlich. Lehmputz wurde säckeweise verarbeitet, die marode Decke auch hier abgehängt und hinterleuchtet. Die vielen Fenster in diesem exponierten Raum erhielten einen umlaufenden Vorhang. Ein getrödelter Sessel wurde restauriert, verfremdet und behauptet sich in strahlendem Blau.

Beteiligte

Betreuung/Kommission:
Prof. Jutta Bechthold, Prof. Florian van het Hekke, Prof. Jockel Deckert, LB Frank Bigeschke

Bearbeitung:
Sara Fetzer, Stella Götz (Konzept), Benjamin Hering, Patrick Riedl, Antonia Strubel, Anna Zimmermann