Entwerfen und Energieeffizientes Bauen
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.
Das verkürzte Zitat des griechischen Philosophen Aristoteles bringt es auf den Punkt. Wir versuchen als Vertreter einer „westlichen Kultur“ die Welt bisher durch die rationale Analyse von Fakten und ein lineares, separierendes Denken methodisch in den Griff zu bekommen. Wir versuchen das jeweilige Problem zu lösen, indem wir es in eine Vielzahl von Teilproblemen zerlegen.
Um aktuelle Fragestellungen in einer in weiten Teilen menschengemachten Welt zu bewältigen, sind jedoch eher Bescheidenheit und Offenheit eine Basis für zukunftsfähige Ansätze.
Eine ganzheitliche Sicht auf die Welt, in welcher der Mensch nur ein Teil ist, verbindet sich mit der Natur und lässt intuitivem, kreativen Denken Raum. Einen solchen holistischen Ansatz können sich auch Architekt:innen zu eigen machen, um komplexe Aufgaben zu bewältigen. Dafür brauchen wir beide Hälften unseres Gehirns, um eine zukünftige Welt denken zu können: die kreative und emphatische könnte gleichberechtigt die analytische Sphäre ergänzen.
Grundlagen Baukonstruktion / Baustofflehre
Einführung in die Wechselwirkung von Material, Konstruktion, Form und Gestalt sowie die systematische Darstellung der grundlegenden Konstruktionselemente. Parallel werden Baustoffe systematisch hinsichtlich ihrer baugeschichtlichen Entwicklung und zeitgemäßen Anwendung behandelt und durch Materialproben begreifbar dargestellt.
Nachhaltiges Planen und Bauen
Gegenstand der Vorlesung ist die systematische Darstellung der Dimensionen von bauphysikalischen Phänomenen in Bezug auf die baugeschichtliche und ortsbezogene Entwicklung von Gebäude- und Konstruktionstypologien und deren Bedeutung für die Entwicklung des Städtebaus.
Konstruktiver Entwurf
In Projektstudios werden Hochbauentwürfe entwickelt, die ihre Prägung aus der Konstruktion und spezifischen Materialität erhalten und hohen gestalterischen, funktionalen wie kontextuellen Ansprüchen gerecht werden. Wechselnde Themengebiete, wie die interdisziplinäre Entwicklung ressoucenschonender oder energiegewinnender Bauweisen, werden in Kooperation mit anderen Lehrgebieten, Fakultäten und Praxispartnern bearbeitet.
hands on
Im Rahmen von Wahlmodulen und Summer Schools werden Projekte im Maßstab 1:1 entwickelt und realisiert.
GREEN CAMPUS Hörsaal in Holzbauweise
Studierenden der Fachrichtung Architektur entwickelten im Rahmen eines Design-Build-Projektes einen demontierbaren Hörsaal. Dieser konnte 2020 realisiert werden und wurde mit dem dem Thüringer Staatspreis für Baukultur 2021 ausgezeichnet. Das Projekt wurde im Wintersemester 2016-17 im Rahmen eines interdisziplinären Studienprojektes durch Prof. Philipp Krebs initiiert eine interdisziplinäre Gruppe Studierender entworfen und bis zur Ausführungsreife entwickelt. Der Dialog mit Herstellern, Verarbeitern und den Studierenden aus den Fachrichtungen Bauingenieurwesen und Gebäude- und Energietechnik stand im Zentrum des praxisorientierten 1:1 Projektes.
2017 erfolgte die Auszeichnung mit dem Hochschulpreis Deutscher Holzbau in Hannover. Aus der Jurybeurteilung: „Die konsequente Umsetzung der Idee eines temporären Hörsaals bis ins Detail und herausragende Qualität des Gesamtentwurfes beeindruckt die Jury. Sie waren am Ende ausschlaggebend für die Auszeichnung als Preisträger. Die Basis für die erfolgreiche Konzeption und Gestaltung dieser Arbeit zieht die Jury auch im interdisziplinären Ansatz. Von Anfang an wurden externe Holz-Experten, wie Hersteller und Verarbeiter, eingebunden.“