Erkennen. Verstehen. Entgegentreten.
Die letzte Short Lecture Radikalisierungsprävention beschäftigte sich mit der unheilvollen Allianz von Schuldzuschreibungen und Verschwörungsmythen im Antisemitismus moderner Gesellschaften. Genau hier setzt die nächste digitale Veranstaltung an: Denn mit der Corona-Pandemie haben Verschwörungsmythen rund um das Virus und die demokratisch legitimierten Gegenmaßnahmen einen neuen Dynamisierungsschub erfahren. Die Offenheit gegenüber „geheimen“, aber gleichzeitig stark vereinfachten Welterklärungen von hochkomplexen Zusammenhängen bedeutet dabei auch eine Anfälligkeit für antisemitische und rassistische Glaubenssätze. Diese für die Demokratie brandgefährliche Verquickung nimmt Benjamin Winkler des Leipziger Büros der Amadeu Antonio Stiftung kritisch und mit aktuellen Bezügen zu Sachsen und Thüringen in den Blick. Ein spannender Abschluss des Sommersemesters!
Die Short Lectures „Radikalisierungsprävention“ sind konzipiert als erster Denk- und Diskussionsanstoß der eigenen Erfahrungen mit Radikalisierung und Diskriminierung im Umfeld der Hochschule und im Lebensalltag. Jedes der vorgestellten Themen wird in aller möglicher Kürze von Expert:innen i.S. wissenschaftlicher Multiperspektivität und Kontroversität differenziert problematisiert und kontextualisiert – um kontroverse Diskussion und inhaltliche Vertiefung auch in anderen Formaten aus der Mitte der Hochschulgemeinschaft in den kommenden Semestern anzuregen und zu ermöglichen.
Mit der Strategie Radikalisierungsprävention [Erkennen. Verstehen. Entgegentreten.]setzt sich die Fachhochschule Erfurt aktiv und offensiv für die Gleichwertigkeit und Gleichbehandlung aller Menschen in allen Lebenssituationen ein und wendet sich explizit gegen die ausschießende Weltanschauung der Ungleichwertigkeit radikalisierter Kräfte. Zentraler Bestandteil der Strategie ist das Angebot der Verweisberatung für Zeug:in oder Betroffene:r von Ausgrenzung, Diskriminierung oder Gewalt.