Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt
Die Ringvorlesung des Graduiertenkollegs „Identität und Erbe“ mit dem Titel „Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt“ findet am Dienstag, 13.06.2023, um 18:30 Uhr, an der FH Erfurt (Campus Schlüterstraße, Aula) statt. In der Veranstaltung werden aktuelle Positionen der Kulturerbeforschung vorgestellt und diskutiert. Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen.
Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Kolleg bietet die Möglichkeit, in einem interdisziplinären wie fachlich herausragenden Umfeld zu promovieren. An der Fachhochschule Erfurt ist Prof. Dr. Nikolai Roskamm, Professor für Planungstheorie, Stadtbaugeschichte und nachhaltiger Städtebau, für das Graduiertenkolleg zuständig. Er ist Mitglied im Kollegium des Graduiertenkollegs und betreut die Doktorand:innen gemeinsam mit weiteren Wissenschaftler:innen aus Berlin, Weimar und Dessau.
Mit Anna Yeboah konnte für die Veranstaltung eine Referentin gewonnen werden, die als Architektin und Kulturtheoretikerin sehr gut in die Schnittstelle zwischen dem Graduiertenkolleg und der Fakultät Architektur und Stadtplanung der FH Erfurt passt. Zudem wird mit ihr eine mit den bisherigen Ringvorlesungen in Erfurt bereits eingeübte Tradition von post/dekolonialer Perspektive fortgesetzt.
Hintergrund Referentin:
Anna Yeboah studierte Architektur mit Schwerpunkt Kulturtheorie an der Technischen Universität München und der UPC Barcelona. Ihre Forschung und künstlerische Praxis beschäftigen sich mit Machtsystemen in Architektur und Stadtplanung. Ihre Untersuchungen zum Thema wurden unter anderem auf der 15. Architekturbiennale in Venedig gezeigt und in internationalen Fachmedien veröffentlicht. Anna Yeboah war Dozentin am Institut für Geschichte und Theorie Gestaltung der Universität der Künste Berlin. Seit 2020 verantwortet Anna Yeboah die Gesamtkoordination des fünfjährigen Modellprojekts „Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt“ für die Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland e.V.
Hintergrund DFG-Graduiertenkolleg:
Das DFG-Graduiertenkolleg 2227 „Identität und Erbe“ ist eine gemeinsame Einrichtung der Technischen Universität Berlin, der Bauhaus-Universität Weimar, der Hochschule Anhalt-Dessau und der Fachhochschule Erfurt. Es bietet 14 Doktorand:innen und bis zu acht durch Dritte geförderten, assoziierten Doktorand:innen die Möglichkeit, in einem interdisziplinären wie fachlich herausragenden Umfeld zu promovieren. Sie werden gemeinsam von Wissenschaftler:innen aus Berlin, Weimar, Dessau und Erfurt betreut.
Das Kolleg leitet zur kritischen Erforschung von Identitäts- und Erbe-Konstruktionen an, die auf Bauwerken, historischen Orten und anderen, hauptsächlich dinglichen, kulturellen Überlieferungen gründen. Interdisziplinäre kulturtheoretische Analysen werden im Kolleg mit der Feinbeobachtung und Deutung der Form sowie der materiellen Beschaffenheit der jeweiligen Gegenstände verbunden. Ziel der Forschungen ist es, die theoretischen Zugänge zu einem demokratischen Verständnis von Kulturerbe zu stärken.
Im Kollegium vertreten sind die Fächer Architektur, Architekturgeschichte, Architektursoziologie, Architekturtheorie, Archiv- und Literaturforschung, Baugeschichte, Denkmalpflege, Europäische Städtebaugeschichte, Geschichtswissenschaften, Kulturwissenschaften, Kunstgeschichte, Landschaftsarchitektur, Planungssoziologie, Planungstheorie, Stadtbaugeschichte, Stadtplanung, Raumforschung und Raumplanung. Zudem kooperiert das Kolleg mit wichtigen Kulturinstitutionen und Partnern aus dem Bereich der Denkmalpflege.