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OBioM

Verbundprojekt: Entwicklung eines Messsystems zur Bestimmung des Volumens von Schwachholz als multifunktionale Erweiterung für Fäll- und Fällsammleraggregate

Teilvorhaben Fachhochschule: Entwicklung und Einbettung eines mathematischen Rechenmodells zur näherungsweisen Volumenbestimmung in der Schwachholzernte bei Fäll-, Fällsammler und Kombiaggregaten

Inhalt: Im Forschungsverbund wird ein Messystem zur Volumenbestimmung von Schwachholz bei Pflege- und Durchforstungsmaßnahmen entwickelt. Mit Hilfe der Datenerhebung wird eine rechnerische Grundlage geschaffen, die die Bewirtschaftung der Fläche, die Planung und die Inventur maßgeblich beeinflusst. In Zusammenarbeit mit verschiedenen KMUs in Thüringen entwickeln wir ein autarkes Kameramesssystem, zur exakten Biomassebestimmung. Nach den Schadereignissen im letzten Jahrzehnt entstanden großflächig Verjüngungen, die dringender Pflege zur ökologischen Stabilisierung und Etablierung wertschöpfend nutzbarer Holzsortimente bedürfen. Die spätere stoffliche Nutzung, vor allem im Baubereich, ist ein wesentlicher Beitrag zur Senkung der CO2-Emmission. Die dominierende Baumart in Thüringen ist die Fichte. Bei einer starken Klimaveränderung sind großflächige Verschiebungen der Vegetationszone zu erwarten. Bei einer Erwärmung wird die Baumart Fichte in Thüringen auf vielen Flächen zum Hochrisikobaum werden, bzw. gar keine Zukunft mehr haben. Deshalb wird auch in Thüringen eine Veränderung der Baumartenzusammensetzung angestrebt. Durch Sturmschäden und Borkenkäferbefall sind in den letzten 10 Jahren bereits erhebliche Schäden entstanden. Die großflächigen Verjüngungen müssen entsprechend gepflegt werden, um die wertschöpfend nutzbaren Holzsortimente ökologisch zu stabilisieren. Parallel dazu zeigen viele Nadel- und Laubbaumarten erhöhte Anfälligkeiten gegenüber biotischen und abiotischen Schadquellen, so dass zukünftig nur geeignete Mischwälder ökologisch stabile und wirtschaftlich nutzbare Waldstrukturen erwarten lassen. Das bei der Entwicklung solcher Mischbestände zu entnehmende Schwachholz (ausscheidender Bestand) muss klar definiert messbar sein, um einerseits die gesetzlichen Rahmenbedingungen einer nachhaltigen Waldwirtschaft einzuhalten und andererseits die Ressource Holz zur Vermeidung von Ressourcenknappheit nicht zu übernutzen. Das Projekt wird von der Thüringer Aufbaubank gefördert.

Weiterführung und Partnersuche: Die im nationalen und internationalen Maßstab bekannten Forschungsaktivitäten befassen mit dem Projektthema vor allem mit geeigneten Techniken und Verfahren zur Schwachholzernte in Kurzumtriebsplantagen, auf Jungwaldflächen und bei der Freistellung naturschutzfachlich bedeutsamer Flächen. Auf Grund dessen suchen wir Thüringer Kooperationspartner mit eigenen Maschinenbetrieben, die Fällaggregate selbst einsetzen oder dies beabsichtigen; unabhängig von privater oder öffentlicher Betriebsführung.

Projektleitung: Prof. Erik Findeisen

Bewilligungszeitraum: 10.11.2020 – 31.03.2023

Drittmittelgeber: Thüringer Aufbaubank

Drittmittelsumme: 254.489,00€

Verbundpartner: Technische Universität Ilmenau, Bach ID GmbH, Dokatec Elektronik GmbH, Vision & Control GmbH, Logikwerk GmbH

Wissenschaftliche Mitarbeiter: M.Sc. Sascha Lummitsch, M.Sc. Marcus Hillmann