Kleinstädte in Ostdeutschland
Kleinstädte in Ostdeutschland als Orte gesellschaftlicher (Des)integration
Seit einigen Jahren ist eine steigende Polarisierung in Deutschland zu beobachten. Obwohl dieser Trend sowohl in West- als auch in Ostdeutschland besteht, wird dem Phänomen im Osten Deutschlands eine andere Qualität zugeschrieben. In den umfangreichen Publikationen zum Thema werden bisher vor allem gesamtgesellschaftliche Trends und die Erfahrungen auf individueller Ebene als Ursachen diskutiert. Das Projekt in Zusammenarbeit zwischen dem K3B - Kompetenzzentrum Kommunale Konfliktberatung des VFB Salzwedel e.V. und der Fachhochschule Erfurt ergänzt die bisherige Auseinandersetzung um einen vertieften qualitativen Blick in die Kommunen selbst. Im Fokus stehen Bedingungen, die (Des)integrationsprozesse in Kleinstädten begünstigen und zu demokratiekritischen, -distanzierten und –feindlichen Haltungen beitragen bzw. Radikalisierung lokal begünstigen. Gleichzeitig wird auch gefragt, unter welchen Voraussetzungen es gelingt, sich Desintegrationsprozessen erfolgreich entgegenzustellen und demokratische Aushandlungsprozesse zu verteidigen.
Empirisch arbeitet das Projekt in einer peripher gelegenen Kleinstadt im Erzgebirge. Dabei nutzt das qualitativ arbeitende Forschungsvorhaben ein mehrstufiges Projektdesign. Konzeptuell betrachtet das Projekt die Herausbildung stadtgesellschaftlicher Phänomene als Konstellation im Sinne einer dynamischen Wechselwirkung unterschiedlicher Faktoren. Diese Phänomene werden im Zusammenspiel über die Zeit co-produziert. Raumbezüge werden darin zum Mitproduzenten des Sozialen, hier der Integration und Desintegration. Die Forschungsergebnisse werden in Zusammenarbeit mit den Berater:innen des K3B anwendungsorientiert aufbereitet und praktisch nutzbar gemacht.
Laufzeit: 2019-2022
Gefördert duch:
- Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
- #WIRSINDDASLAND – Demokratie. Vielfalt. Weltoffenheit. In Sachsen-Anhalt
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds kofinanziert.