1. Sie sind hier:

UltraTimB

Gemeinsame Information der Materialforschungs- und -prüfanstalt an der Bauhaus-Universität Weimar (federführende Projektstelle), der Fachhochschule Erfurt, Fakultät Bauingenieurwesen und Konservierung/Restaurierung, und dem Institut für Holztechnologie Dresden gGmbH:

Qualitätsbewertung von Holzbauteilen durch eine neuartige, zerstörungsfreie Prüfmethodik durch Kombination von Mikrowellen- und Ultraschallverfahren und deren Integration in digitale Bauwerksmodelle (UltraTimB)

Bauwerke müssen regelmäßig auf ihren Zustand geprüft werden. Aufgrund der Alterung des Bestandes und damit der Zunahme von Schäden steigt die Bedeutung einer effizienten und sicheren Bauwerksprüfung ständig. Eine rechtzeitige Schadenserkennung und -bewertung verringert Erhaltungs- und Sanierungskosten und minimiert das Risiko eines Versagens von tragenden Bauteilen und Konstruktionen. Für Bauwerke aus Holz ist die Zustandsprüfung oft schwierig, da die zur Verfügung stehenden zerstörungsarmen Untersuchungs-methoden eine sichere Beurteilung des Bauteilinneren entweder nur punktuell oder nur mit bedingter Aussagesicherheit ermöglichen. Holzfäule wird z. B. oft erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt. Bauteile sind konstruktionsbedingt häufig verdeckt bzw. nicht direkt zugänglich, z. B. bei Holzbalkendecken oder Brücken, was ihre Begutachtung erschwert oder verhindert.

Das Forschungsvorhaben UltraTimB zielt auf eine sichere Schadens-diagnostik für Holzbauteile mit Verfahren der zerstörungsfreien Prüfung ab. Erstmalig sollen Mikrowellen- und Ultraschallverfahren kombiniert werden, um Bauteilprüfungen direkt an der Oberfläche und auch durch Abdeckungen und Luftschichten hindurch durchzuführen. Es werden mehrkanalige Messsysteme entwickelt, mit denen die Struktur der Holzbalken abgebildet und Fehlstellen, insbesondere auch Fäuleschäden, identifiziert werden können. Eine kostenintensive Freilegung der Bauteile kann dadurch zukünftig entfallen.

Die Ergebnisse der Strukturanalysen werden in digitale Bauwerksmodelle übernommen und für Tragfähigkeitsbewertungen verfügbar gemacht. Die Anwendbarkeit der Verfahren wird exemplarisch an alten Holzbalkendecken und an Holzbrücken getestet.

Das Projekt wird im Zeitraum März 2022 bis Mai 2024 von der Materialforschungs- und -prüfanstalt an der Bauhaus-Universität Weimar, der Fachhochschule Erfurt, Fakultät Bauingenieurwesen und Konservierung/Restaurierung, und dem Institut für Holztechnologie Dresden gGmbH bearbeitet. Zahlreiche planende Ingenieurbüros, bauausführende Firmen und Messgerätehersteller sowie Mitarbeitende in Forschungsvereinigungen und Verbänden unterstützen das Forschungsprojekt finanziell und/oder durch ihre fachliche Expertise.