Transformationsprozess Suhl-Nord
Am 11.12.2023 trafen sich die Vizepräsidentin für Forschung und transfer der FH Erfurt mit Vertreter:innen der Stadt Suhl und der LEG Thüringen, um den sogenannten Letter of Intent (LOI) zu einem „Umsetzungsbasierten Realisierungskonzept Suhl 2022 bis 2040“ vom 29. September 2022 fortzuschreiben.
„Der Standort Suhl-Nord befindet sich in einem langfristigen Transformationsprozess. Ziel ist es, ihn umfassend umzugestalten: Das ehemalige Wohngebiet soll ein moderner Stadtteil werden, der modellhaft unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten und CO₂-neutral entwickelt wird. Vorgesehen ist künftig eine überwiegend gewerbliche Nutzung sowie eine synergetisch begleitende Nutzung als künftiger Bildungs- und Forschungsstandort für das Oberzentrum Südthüringen. Der LOI beinhaltet zudem eine Strategie, das darauf abzielt, neue branchenübergreifende Konzepte entlang der Wertschöpfungskette Wald – Holz – Gesellschaft zu entwickeln und damit den Wald als Ressourcenpool und Innovationsmotor in den Mittelpunkt einer zukunftsfähigen Strukturentwicklung zu rücken. Die Zeichen der Zeit erfordern dringend einen Waldumbau im Thüringer Wald. Dazu wird es notwendig sein, die Thüringer Holzwirtschaft durch Vergrößerung der Wertschöpfungstiefe zu stärken.
Wichtigste Partner in dem Bündnis sind die Stadt Suhl, die Thüringer Landesentwicklungsgesellschaft LEG und die Fachhochschule Erfurt. Ziel ist es, Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Politik stärker zu vernetzen“, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt Suhl.
Die Unterschrift unter dem sogenannten Letter of Intent (LoI) vom 29.09.2022 zwischen der Stadt Suhl, der LEG und der FH Erfurt wurde am 11.11.2023 erneuert. Damit einher geht das Bekenntnis der Parteien zu einer Intensivierung der Zusammenarbeit. Dabei wurde die zweistufige Entwicklung mit den Meilensteinen 2027 und 2040 bekräftigt.
Beim Treffen wurde auf Projekte verwiesen, die im Rahmen der Kooperation entstanden sind. Zu nennen wäre der Wood Campus in Zusammenarbeit der FH Erfurt mit der LEG Thüringen und der Stadt Suhl. So haben auch Architekturstudierende im Sommersemester 2023 in ihren Bachelor- und Master-Abschlussarbeiten Pilotprojekte im Entwicklungsgebiet Suhl-Nord entwickelt. Für einen Innovationscampus experimentellen Holzbaus entstanden in kollaborativer und interdisziplinärer Dynamik Gebäudeentwürfe mit Schwerpunkten des nachhaltigen Bauens, des konstruktiven Entwerfens und der digitalen Fabrikation mit Schwachholzquerschnitten. Sie wurden im Juli 2023 am Campus Schlüterstraße der Öffentlichkeit präsentiert (Link).
Prof.in Yvonne Brandenburger meint dazu: „Es ist immer eine gute Gelegenheit, die aktuellen Erkenntnisse der Forschung in einem Reallabor in die Praxis umzusetzen.“
Der innovative Gedanke des Projekts konnte in einer Vortragsserie in Suhl zum Thema serieller Holzbau, gestaltet von Prof. Erik Findeisen und Sascha Lummitsch (LGF), weitergetragen und neue potente Interessierende gewonnen werden.
Die Landesentwicklungsgesellschaft betonte, dass der Strukturwandel in Suhl mit diesem Projekt aktiv gestaltet wird. Erhebliches wirtschaftliches Potenzial in einer Region, in der Holz eine natürliche Ressource ist, sieht die Stadt Suhl. Für die FH Erfurt ist es wichtig, Partner zu haben, die in der Lage sind, Forschungsergebnisse in die Praxis umzusetzen und der Wertschöpfungskette Holz immer neue Impulse geben zu können.