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„Projekt von besonderer Qualität“ im Ideenwettbewerb „Agri-Urbane Siedlungsmodelle“

Fußgängerperspektive

Über 100 Studierende nahmen am Ideenwettbewerb „Agri-Urbane-Siedlungsmodelle“ für sieben exemplarische Standorte im linksrheinischen Umland der Stadt Köln (S.U.N. Region) teil. Im Rahmen des Wettbewerbs galt es, Prototypen für agri-urbane Quartiere zu entwickeln, die innovative Ideen für das Wohnen, das Arbeiten und die Mobilität der Zukunft mit verschiedenen Formen urbaner Landwirtschaft und verbrauchernaher Produktion und Vermarktung verknüpfen. Der Wettbewerb wurde an der FHE im Rahmen eines Studienprojektes im zweiten Mastersemester des Studiengangs Stadt- und Raumplanung bearbeitet. 

Der Beitrag ‚MARKT.DORF.LAND – Perspektiven Buir’ von Laura Herleth und Philipp Einicke (MA2 Stadt- und Raumplanung der FHE) erhielt von der Jury mit Expert*innen aus Städtebau, Landwirtschaft, Architektur und Wohnungswirtschaft eine Würdigung als Projekt von besonderer Qualität.

Der Siedlungsentwurf sieht vor, urbane Qualitäten mit den dörflichen Strukturen der Gemeinde Kerpen-Buir so zu verknüpfen, dass ausreichend Wohnraum geschaffen und vorhandene landwirtschaftliche Nutzungen gesichert werden. 

Die städtebaulich-freiraumplanerische Struktur schafft dabei räumlich-funktionale Synergien aus Anbau, Verarbeitung und Vermarktung und bietet gleichzeitig unterschiedliche Bewirtschaftungsformen für landwirtschaftliche Produktionen. Neben der professionellen Bewirtschaftung der Ackerflächen durch Landwirtschaftsbetriebe am Siedlungsrand gibt es Miet- und Genossenschaftsgärten für die Anwohner*innen. Die wohnungsnahen Gärten können je nach Interesse und Bedarf vorzugsweise landwirtschaftlich, aber auch zur Freizeitgestaltung genutzt werden.

Die Bebauung variiert in ihrer Dichte und Kompaktheit. So greift das städtebauliche Konzept sowohl urbane Baustrukturen in Ortskernnähe als auch Merkmale dörflicher Bebauung auf, indem unter anderem die Qualitäten historischer Hofstrukturen in einen zeitgemäßen Wohn- und Lebensraum übersetzt werden. Dadurch entsteht ein ausgewogenes Verhältnis aus Individualität und gemeinschaftlich nutzbaren Räumen, welche gleichzeitig einen Bezug zur lokalen Identität schaffen.
Das Kreativ- und Handwerkseck fungiert als soziokulturelles Zentrum, das verschiedene Nutzungsmöglichkeiten für die landwirtschaftlicher Produktion und Verarbeitung, CoWorking-Spaces sowie Räumlichkeiten für die individuelle Freizeitnutzung vereint.

Ein differenziertes Wohn- und Freiraumangebot für unterschiedliche Wohnansprüche und Lebensmodelle soll insgesamt eine neue ländlich-urbane Qualität bewirken, die zur Attraktivierung und Stabilisierung des Ortes beiträgt.