Preise für FHE-Studierende bei Postmoderne-Wettbewerb
Zwei Architekturstudentinnen und zwei -studenten der Fachhochschule Erfurt sind PreisträgerInnen im ICOMOS-Studierendenwettbewerb 2023.
Die zwei 2. Preise wurden am 23. Januar 2024 in den Räumen der Architektenkammer Baden-Württemberg in Stuttgart verliehen. Gefordert waren von den TeilnehmerInnen „Plädoyers zum Erhalt von Bauten der Postmoderne“, also derjenigen Ära, die sich in Architektur und Städtebau von der Hochmoderne und deren Idealen oft plakativ distanzierte. Studierende der Architektur, Stadtplanung, Kunstgeschichte und anderer denkmalrelevanter Disziplinen waren eingeladen, anhand eines selbst gewählten Objektes Potentiale und Werte zu untersuchen und herauszustellen oder regelrechte Strategien für Vermittlung und Revitalisierung zu entwickeln.
Lilith Wagner und Johanna List konnten die Jury mit dem 1978 eröffneten und von Gottfried Böhm entworfenen ehemaligen Neckermann-Warenhaus in Braunschweig beeindrucken. An diesem exemplifizierten sie das aktuelle Schicksal des Bautyps Warenhaus und stellten darüber hinaus Überlegungen zu Nachnutzungsmöglichkeiten an. Sascha Kipper und Alexander Wiese überzeugten mit einem vergessenen Experimentalbau der ökologischen (Bau-)Bewegung, den sie schlüssig in die Postmoderne einbetteten: das erste und einzige passive Solarhaus der DDR, errichtet von 1985-88 in Hopfgarten bei Erfurt. Die Pläne entstanden als Ergebnis langjähriger Forschung zur Sonnenenergienutzung mittels Speichermauermassen an der HAB Weimar. Das Zweifamilienhaus stehe für den „postmodernen Bruch mit dem vorherrschenden Zeitgeist“ und verdiene vor allem als Zeugnis gesellschaftlicher, kultureller und technischer Wandlungen mehr bzw. überhaupt Wertschätzung.
Entstanden waren die Wettbewerbsbeiträge im Sommersemester 2023 im Rahmen eines Seminars das Dr. Mark Escherich anleitete.