Honorierung für den Klimaschützer Wald?
Im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMUV) entwickelt ein Forschungskonsortium, an dem auch Lehrende der FH Erfurt beteiligt sind, ein finanzielles Anreizsystem für mehr Klimaschutz- und Biodiversitätsleistungen im Wald. Um mit potenziellen Teilnehmenden eines geplanten Beihilfeprogramms in den Austausch zu kommen, trafen sich am 23.05.2023 Vertreter:innen von Kommunalwäldern und privaten Forstbetrieben mit dem Projektteam, Vertreter:innen des BMUV und Studierenden in der FH Erfurt zu einem Workshop. Im Rahmen des Workshops wurden Optionen für eine praktikable Förderstruktur, mögliche Förderkriterien und die Herangehensweise an die Berechnung eines attraktiven Anreizsystems diskutiert.
Die Teilnehmenden erörterten mit dem Projektteam die vorläufigen Ideen und konnten so wertvolle Beiträge leisten, um das geplante Anreizsystem praxistauglich zu machen. Die Workshopteilnehmenden setzten sich aus kleinen, mittleren und großen Privatwaldbesitzern aus der gesamten Bundesrepublik sowie Vertreter:innen des kommunalen und körperschaftlichen Waldbesitzes zusammen. „Insbesondere die unterschiedlichen Hintergründe und damit verbundenen Erfahrungen, Bedürfnisse und Möglichkeiten der einzelnen Workshopteilnehmenden haben in der Diskussion zu wertvollen Anregungen bei der weiteren Konzipierung geführt“, fasst Prof. Dr. Justus Eberl, Teil des Projektteams und Hochschullehrer an der FH Erfurt, seine Eindrücke zusammen. „Nicht zuletzt haben die Stimmen aus den privatwirtschaftlich organisierten Forstbetrieben verdeutlicht, dass staatlich geförderte Klimaschutz- und Biodiversitätsleistungen mit den regionalen Strukturen, Bedürfnissen und Wirtschaftsmodellen der Betriebe harmonisiert werden müssen, aber auch harmonisiert werden können“, führte er weiter aus.
Der Wald steht heutzutage vor so großen und strukturverändernden Problemen wie schon lange nicht mehr. Der FH Erfurt ist es ein Anliegen, neben der Ausbildung des forstlichen Nachwuchses, auch einen praktischen Beitrag zur Zukunftssicherung der heimischen Wälder zu leisten. Dies wurde besonders dadurch deutlich, dass nicht nur Lehrende, sondern auch Studierende am Workshop teilnahmen.
„Die Schutz-, Nutz- und Erholungsfunktionen des Waldes müssen insbesondere mit Blick auf zukünftige Generationen nachhaltig gesichert werden“, betonte der Dekan der Fakultät Landschaftsarchitektur, Gartenbau und Forst, Prof. Erik Findeisen, in seinem Grußwort. „Die klimafreundliche Transformation der Wirtschaft, insbesondere des Bausektors, wird ohne die Verwendung des nachhaltigen Rohstoffs Holz aus regionaler nachhaltiger Forstwirtschaft nicht möglich sein. Hierzu möchte die FH Erfurt in Forschung und Lehre wichtige Impulse liefern“, so Findeisen weiter.