1. Sie sind hier:

Fachpolitischer Dialog im Thüringer Landtag

„Holzverwendung im Spannungsfeld von Klimaschutz und Nutzungsverzicht“. Zu diesem Thema kamen renommierte Expert:innen und Kabinettsmitglieder des Thüringer Landtags zum Fachdialog des Landesbeirats Wald und Holz Thüringen am 28.06.2023 zusammen. Prof. Hans Joachim Schellnhuber vom Potsdam-Institut für Klimaforschung e.V. gab als Keynote Speaker einen Überblick zu den klimatischen Entwicklungen. Die Wirkungsweise des Holzbaus im Kampf gegen den Klimawandel stand im Fokus. Im Podium diskutierten Infrastruktur- und Landwirtschaftsministerin Susanna Karawanskij, Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee, Umweltminister Bernhard Stengele gemeinsam mit dem Unternehmer Ralf Pollmeier, Volker Gebhardt von Thüringen Forst und Prof. Erik Findeisen von der FH Erfurt.

„Die Verantwortung der heute agierenden Personen für die Bewahrung einer lebenstauglichen Welt für die nachfolgenden Generationen wird angesichts der globalen Auswirkungen des Klimawandels immer deutlicher fassbar. Mit seinem Vortrag zeigte Prof. Schellnhuber auf wissenschaftlicher Datengrundlage eindrücklich auf, welche irreversiblen Schäden und tiefgreifende Folgen die Verzögerung aktiver Klimaschutzmaßnahmen hat. Dabei liegt die natürlichste und wirkungsvollste aller Lösungen weitestgehend ungenutzt vor uns – die Erzeugung langlebiger Produkte aus dem regional nachwachsenden Rohstoff Holz, erzeugt in nachhaltiger Forstwirtschaft“, resümiert Prof. Findeisen im Nachgang der Veranstaltung zu deren hoher Bedeutung. „Die dadurch mögliche Verringerung des Ressourcenverbrauches, die langfristige Bindung von CO2, die radikale Abfallvermeidung und die 100% gegebene Wiederverwendbarkeit können wesentliche Klimaschutzbeiträge in derzeit maßgebliche Klimaschäden erzeugenden Bereichen bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung und selbsttragender Strukturentwicklung im ländlichen Raum leisten. Beispielhaft wurde das Bauwesen angesprochen, welches sich weltweit als eine der für Klima- und Umweltschäden verantwortlichen Branchen darstellt. Global denken und regional handeln, unter dieser Prämisse müssen konstruktive Lösungswege gefunden werden, um Klimaschutz mit Ressourcen erhaltender und Biodiversität entwickelnder Nutzung zu verbinden“, so Findeisen weiter. Die aktive Teilnahme der drei Thüringer Ministerien (TMIL, TMWWDG und TMUEN) an dem vom Landesbeirat Wald & Holz Thüringen organisierten Fachpolitischen Dialog setze ein wichtiges Zeichen: Nur eine handlungsfähige und -bereite Konzentration aller Kräfte und Kompetenzen ermögliche die Gestaltung einer für unsere Kinder lebenswerten Umwelt.

Im Vorstand des Landesbeirates Wald & Holz wirken professorale Mitglieder der FH Erfurt maßgeblich mit.