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CARE about Erfurt; Erfurt about CARE

Studierende des sechsten Bachelorsemesters Stadt- und Raumplanung befassten sich auf unterschiedlichen Ebenen kritisch mit dem Begriff Care und stellten die Ergebnisse in ihrer Fakultät in der Schlüterstraße 1 für die interessierte Öffentlichkeit aus.

Im BA6-Seminar Stadtumbau haben sich die Studierenden im Sommersemester 2023 dem (englischen) Begriff Care und seinen vielen Facetten angenähert. Entstanden sind sieben sehr unterschiedliche Projekte, die sich mit der Thematik unter den Prämissen Care about Erfurt einerseits und Erfurt about Care andererseits befasst haben. Während sich ein Teil der Studierenden überlegt hat, wie sie sich als angehende Stadtplaner:innen um ihre Stadt kümmern und welche Missstände sie aufzeigen wollen, hat sich die zweite Hälfte auf die zu Beginn des Seminars behandelten theoretischen Texte berufen und die dort beschriebenen Inhalte auf die Stadt Erfurt bezogen. Der Begriff wird sowohl in der feministischen Theorie, in der vor allem die Un- bzw. Unterbezahlung von Pflegearbeit und häuslicher Care-Arbeit bzw. Reproduktionsarbeit kritisiert wird, als auch in der ökologischen Theorie mit der Sorge um die Umwelt und das Klima diskutiert.

Die sieben Teams zeigen in ihren Ausarbeitungen die Vielfalt der Thematik: Ein Team recherchierte zum Thema Sexarbeit, über dessen räumlichen Ausprägungen in Erfurt und zur rechtlichen Lage in Erfurt. Ein anderes Team beschäftigte sich mit dem sogenannten housing first Prinzip und der Wohnungslosigkeit in der Landeshauptstadt. Weitere Themen waren: eine Intervention für mehr Zebrastreifen auf wichtigen Fußwegverbindungen; die Jungendkultur in der Stadt, beziehungsweise wo sich Orte für Partys im öffentlichen Raum angeeignet werden können und dürfen; die Frage, ob die Stadt Erfurt sich eher um hier lebende Studierende oder um kurzzeitig Besuchende kümmert;  die Situation von Pfandsammler:innen in der Öffentlichkeit; das aktive Nicht-Kümmern um Orte in der Stadt am Beispiel von sogenannten lost places.

Die Ergebnisse wurden in einer zweitägigen Ausstellung vom 16. bis 17. Mai 2023 in der Galerie des Fakultätsgebäudes in der Schlüterstraße 1 ausgestellt. Zur Eröffnung sind neben Studierenden unterschiedlicher Semester auch Lehrende sowie Familie und Freund:innen gekommen, um sich bei einem Glas Sekt über die Resultate auszutauschen und gemeinsam zu diskutieren.

Aktuell werden die Ergebnisse aufbereitet und in einem Projektreader zusammengefasst.



Konzeption / Betreuung des Seminars: Prof. Nikolai Roskamm, Larissa Benk
Erfurt und Sexarbeit: Anton Bambusch, Nils Bareuther, Samuel Kühn, Julian Meier, Paul Meyer
Zebra sta(d)tt Erfurt: Arthur Bottner, Hannes Födisch, Franka Günther, Elena Hohl, Nina Klinge
Erfurt und lost places: Aurelian Dyczmons, Philipp Feeder, Lukas Heyn, Justin Reißmann, Lukas Schmidt
Erfurt und Pfandsammeln: Hannah Bauernfeind, Leon Bergmann, Lilly Eisermann, Emilia Schneider, Hanna Weiß
Erfurt und seine Jugendkultur: Julia Elmenhorst, Neele Kaufmann, Marie Lamprecht, Mara Lange, Katharina Vosberg
Erfurt und Wohnungslosigkeit: Johanna Buob, Martha Franke, Carla Langeloh, Lukas Okur, Sarah Vohland