Molekulargenetische Grundlagen der Pflanzenzüchtung von gartenbaulichen Kulturen
Angesichts des Klimawandels ist die Züchtung von klimaangepassten und krankheitsresistenten gartenbaulichen Kulturpflanzen, die den Anforderungen einer ökologisch nachhaltigen Pflanzenproduktion sowie den hohen Ansprüchen der Endkonsumenten entsprechen, von essentieller Bedeutung. Bereits während der 1. Förderphase wurden mit den Themenkomplexen "Botrytistoleranz" und "Blütenbildung & Remontanz" zwei wesentliche Fragestellungen zu dieser Herausforderung aufgegriffen. Die Arbeiten zu diesen beiden Themen sollen im Rahmen der 2. Förderphase fortgesetzt und vertieft werden, um die genetischen Grundlagen dieser züchtungsrelevanten Merkmale zu identifizieren, funktionell zu charakterisieren und darauffolgend entsprechende Verfahren der Präzisionszüchtung zu entwickeln. Zudem sollen auch entwicklungsphysiologische Prozesse untersucht werden, um sowohl auf genetischer als auch physiologischer Seite eine bessere Kontrolle dieser gartenbaulich wichtigen Merkmale zu ermöglichen.
Für diese Untersuchungen hat sich die Hortensie als Modell bewährt. Bei Hortensie handelt es sich um eine mehrjährige Pflanze, die in Deutschland zu den beliebtesten Zierpflanzen gehört und sowohl unter Freiland- als auch Unterglasbedingungen produziert wird. Für die molekulargenetischen Analysen werden Methoden der Biowissenschaften auf Hortensie übertragen und weiterentwickelt. In der 1. Förderphase wurden dazu bereits wesentliche Verfahren der Phänotypisierung, Genomanalyse, quantitativen Genetik und Gentechnik für Hortensie etabliert, die im Rahmen dieses Forschungsvorhabens weiterentwickelt und in vertiefenden Analysen angewandt werden sollen.
Im Rahmen weiterer Drittmittelprojekte werden zusätzliche Forschungsfragen an gartenbaulichen Kulturpflanzen bearbeitet.
Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen
Technische Mitarbeiter*innen
SweetTea
SweetTea: Aufbau einer nachhaltigen Wertschöpfungskette für den natürlichen Geschmacksmodulierer Phyllodulcin auf Basis der Kultivierung, Prozessierung und Weiterentwicklung von Teehortensien (Hydrangea macrophylla)
Im Rahmen des Vorhabens soll eine nachhaltige Rohstoffquelle für Phyllodulcin auf der Basis von Anbau und Prozessierung verbesserter Teehortensien-Genotypen etabliert werden. Daraus ergeben sich die folgenden Ziele für das Vorhaben:
1. Ermittlung und Etablierung von nachhaltigen Vermehrungs-, Anbau-, Ernte- und Prozessierungsbedingungen und –verfahren im Freiland und im Gewächshaus für phyllodulcinreiche Hydrangea-Kultivare in Deutschland zur Gewinnung von Phyllodulcin
2. Schaffung der Grundlage für eine zielgerichtete Züchtung neuer Genotypen mit gesteigertem Phyllodulcin-Gehalt (möglichst stabil über 3, besser 5% der Trockenmasse) und verbessertem Pflanzenwuchs von für den Feldanbau geeigneten neuen Teehortensien-Kultivaren durch gezielte Kreuzung und Identifizierung von genetischen Traits und Markern sowie Identifizierung von Allelen in neuen Genotypen, die zu einer Steigerung des Phyllodulcin-Ertrages führen.
Projektleitung: Dr. Jakob Ley (Symrise AG, Holzminden, Deutschland)
Projektpartner: Dr. Conny Tränkner
Laufzeit: 01/2019 bis 06/2022
gefördert durch die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe eV (FNR, Förderkennzeichen: 22022617) [Projektverzeichnis der FNR]