1. Sie sind hier:
  2. Fakultäten und Fachrichtungen
  3. Architektur und Stadtplanung
  4. Architektur
  5. Fachgebiete
  6. Entwerfen und Bauen im Bestand

Entwerfen und Bauen im Bestand

Profil

Die Lehre im Fachgebiet „Entwerfen und Bauen im Bestand“ beruht auf der Synthese verschiedener Handlungsfelder, die sich immer wieder berühren und ineinandergreifen: Das ENTWERFEN wird als elementarer Baustein allen architektonischen Wirkens verstanden. Nicht nur Räume werden entworfen, sondern auch Konstruktionen, Objekte und Prozesse. BAUEN IM BESTAND - das „Weiterschreiben“ des Vorhandenen basiert auf Analyse und Recherche und bettet diese ein in einen kreativen Entwurfsprozess, der zahlreiche komplexe Themen (Programmierung, Funktion, Konstruktion, Gestalt, Materialität, Identität, Nachhaltigkeit) mit behandelt. INNENRÄUME UND ATMOSPHÄREN schlagen eine Brücke zwischen dem Bauen im Bestand und dem Neubau und zoomen weit hinein in den menschlichen Maßstab. ENTWERFEN UND GEBÄUDEKUNDE, GEBÄUDEANALYSE und die TOOLBOX sind Formate an der Schnittstelle von Theorie und Praxis, Analyse/Recherche und Entwurf. Sie liefern das Substrat, aus dem kreative, kriti-sche und substanzielle Entwurfskonzepte erwachsen.

Entwerfen und Bauen im Bestand

Das Bauen im Bestand ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen im Wirkungsfeld von Architektinnen und Architekten. Die Studierenden des Bachelor- und Masterstudiengangs Architektur werden für den hohen materiellen, räumlichen und ideellen Wert des Bestandes und seine Potentiale sensibilisiert. Vorlesungen und Seminare dienen der Wissensvermittlung und der Erarbeitung von Grundlagen für die Projektstudios. Die Entwürfe eröffnen programmatische und räumliche Zu-kunftsperspektiven für die bestehende Bausubstanz und machen den stetig wachsenden Ge-bäudebestand als Ressource nachhaltig nutzbar. Anhand von Beispielen unterschiedlichster Typologien, Epochen und Maßstäbe werden technische Kenntnisse und konzeptionelle Methoden für die Entwicklung neuer Nutzungsszenarien und deren baulich-räumliche Umsetzung vermittelt. Aus für konkrete Situationen erarbeiteten Instrumentarien werden übergeordnete Entwurfsstrategien abgeleitet.
> Shed – Die Thüringer Wollgarnspinnerei in Bad Langensalze im WiSe 2022-23
> Sweets – Revitalisierung der Schokoladenfabrik in Greußen im WiSe 2021-22

Raumgestaltung

Das Master-Seminar „Innenräume und Atmosphären“ behandelt Strategien der Innenraumgestal-tung in Theorie und Praxis. Funktionale, konstruktive, ästhetische und kulturelle Aspekte der Raumgestaltung und spezifische Gestaltungsparameter werden anhand theoretischer Positionen und realisierter Projekte aus verschiedenen Epochen ergründet. Die Erkenntnisse der Analyse-phase fließen in den Entwurf einer architektonischen Intervention ein, häufig im Rahmen konkreter Projekte mit Kooperationspartnern. Dabei ist sowohl Praxisnähe als auch Experimentiergeist er-wünscht, um gängige und bewährte Strategien der Raumgestaltung für die Zukunft weiter zu ent-wickeln. 
> Superlaube - Kunst, Kultur und Kulinarik - Masterseminar im SoSe 2023

Toolbox

Zu Beginn des Masterstudiengangs werden unterschiedliche Werkzeuge und Methoden erlernt und angewendet, mit denen konkrete und abstrakte Themen aus der Architektur und anderen Disziplinen untersucht werden. Ziel ist es, innerhalb eines gegebenen Themenkomplexes persön-liche Interessen zu erkennen, aus diesen spezifische Forschungsfragen herauszudestillieren und im Sinne des forschenden Entwerfens weiterzuentwickeln. Das Modul vermittelt ein für das archi-tektonische Schaffen essenzielles Methoden-Repertoire aus der Verzahnung von Schreiben, Zeichnen und Bauen (Text, Diagramm, Modell). Diese Fertigkeiten dienen im weiteren Studienver-lauf dazu, den Entwurfsprozess in Projektstudio und Thesis methodisch zu unterstützen und zu qualifizieren.

Gebäudeanalyse I

In der Mobilitätsphase des Bachelorsemesters BA5 schreiben die Studierenden in kleinen Teams ein wissenschaftliches Paper. Inhaltlich geht es um Gebäudetypologien, ihre Entwicklung in der Architekturgeschichte, die Feststellung spezifischer Parameter zum Zweck der Einordnung und Kategorisierung und um die Frage nach der Zukunft architektonischer Typologien an sich. Als Methode dient die vergleichende Analyse in Text und Grafik (Plan, Diagramm, Piktogramm). Ein digitaler Co-Writing-Day führt in das wissenschaftliche Schreiben ein. Das Seminar verfolgt das Ziel der Wissensaneignung und des Erkenntnisgewinns zur Schulung der eigenen Kritikfähigkeit und Entwurfskompetenz. Die ersten Schritte im wissenschaftlichen Arbeiten dienen der Vorbereitung auf die Bachelorthesis.

Entwerfen und Gebäudekunde I und II

Das Seminar vermittelt in den Bachelorsemestern BA3 / BA4 Grundlagenwissen über eine ganze Reihe von Gebäudetypologien und die ihnen zugrunde liegenden Entwurfsparameter. Vom Woh-nungsbau in allen Facetten geht es über Sonderformen des Wohnens zu Orten der Arbeit, Orten der Bildung und Orten der Kultur. Vorlesungen und Seminare wechseln sich ab. Auf Input folgt Output. Analyseschritte fördern eigene Erkenntnisse, die in kleinen Entwurfsaufgaben angewen-det werden. Die Bearbeitung erfolgt in Gruppen. Regelmäßiges Präsentieren der Ergebnisse regt die Studierenden zu Diskussion und Reflexion an.

Werkraum

Entstanden aus einer studentischen Initiative verfolgte der WERKRAUM zunächst die Idee eines offenen Ausstellungsraumes, der einen kontinuierlichen Austausch zwischen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Erfurt und der Hochschule zur gebauten Umwelt etabliert – 2018 im noch un-sanierten Heizwerk im Brühl und 2019 in einem Verkaufsraum der Vilnius Passage im Rieth. Kon-zeption und Gestaltung der Ausstellungsräume erfolgten durch Studierende der Fachhochschule Erfurt. Die Ausstellungen wurden jeweils durch ein Veranstaltungsprogramm flankiert. 
> Werkraum im Heizwerk Erfurt – SoSe 2018

Prof.in Stephanie Kaindl