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Kinderuni an der Fachhochschule Erfurt „Digitalisierung – Zukunft oder doch schon Alltag?“

Links: Volle Konzentration beim Programmieren, Rechts: Der Zeichenroboter dreht seine Runden (Fotos: Oksana Arnold, FH Erfurt)

Das Wintersemester 2021/2022 war an der Fachhochschule Erfurt (FHE) wieder ein ganz besonderes: Unter Corona-Pandemie-Bedingungen startete die FHE in ein Hybrid-Semester, bestehend aus digitalen Videokonferenzen und ausgewählten Präsenz-Veranstaltungen. Speziell im Modul „Exploratives Forschen mit Kindern – Zukunftswerkstatt Digitalisierung“ des Studiengangs Pädagogik der Kindheit war es wichtig, Präsenz-Seminare durchzuführen. Die Studierenden sollten mit Kindern im Grundschulalter die Grundlagen der Digitalisierung an konkreten Lernangeboten erforschen. Einerseits wurden diese Kinder mit aller Wucht der Pandemie von der Digitalisierung vereinnahmt. Andererseits werden sie es sein, die die Digitalisierung weiter voranbringen und zukünftig im Interesse der Gesellschaft gestalten. Ziel des Moduls ist es deshalb, dass die zukünftigen Pädagog*innen, Kinder bewusst auf diesem Digitalisierungsweg begleiten und beraten.

So wurden vier Kinderuni-Veranstaltungen im Rahmen des Moduls geplant und bis auf eine, welche aufgrund hoher Inzidenzen abgesagt werden musste, auch durchgeführt.

In der letzten Woche wurden nun die Kinder der dritten Klasse aus Möbisburg verabschiedet. Sie hatten gleich zweimal im Abstand von einer Woche an der Kinderuni teilgenommen. So stand die erste Veranstaltung am 19. Januar unter der Forschungsfrage: „Sind Roboter künstliche Menschen?“ Gemeinsam haben 14 zukünftige Pädagog*innen mit den Kindern LEGO® Mindstorms® Roboter gebaut und mit Open Roberta® programmiert. Es wurde über Sensoren, Aktoren und über die Geheimschrift der Computer diskutiert sowie einzelne Bauteile den genannten Kategorien zugeordnet. Kinder und Studierende wagten sich an das Messprinzip des Ultraschallsensors und suchten die Analogie zum Menschen bzgl. seiner Umwelterfassung. Jeder der entstandenen Roboter hatte eine ganz spezielle Funktion. So entstanden u.a. ein DJ, ein Tanzlehrer und ein Zeichenroboter. In der Folgeveranstaltung am 26. Januar ging es mit dem Calliope-Mini um das Herz- bzw. Gehirnstück eines elektronischen Systems. Voller Elan und Wissbegierde nahmen die Kinder auch die Calliope in Besitz und programmierten mit Open Roberta®, was das Zeug hielt. So entstanden Ratespiele für Kinderlieder, ausgeklügelte Namensanzeigen, ein Diskolicht und ein Würfel. Viele Kinder freuten sich riesig über dieses Lernangebot, da sie in den letzten Sommerferien bereits an einer Freizeit in der Schule mit dem Calliope-Mini arbeiten durften. Natürlich wollten sie ihren Freunden zeigen, was sie schon alles können. Am Ende der Kinderuni war die Zeit viel zu schnell verflogen. Gerne hätten Studierende und Kinder noch sehr viel länger mit dem Calliope-Mini gearbeitet und ihn programmiert. Stattdessen werden Fotos die Erinnerung an die gemeinsamen Stunden wachhalten.

Die abschließende Reflexion mit allen Studierenden findet diesen Mittwoch, dem 2. Februar statt, natürlich in Präsenz. Es wird spannend sein, welche Erkenntnisse sie für ihre Zukunft aus der „Zukunftswerkstatt – Digitalisierung“ mitnehmen und welche Optimierungen sie aus pädagogischer Sicht empfehlen.

Auch nach den Osterferien heißt die Fachrichtung Angewandten Informatik der FHE wieder Schüler*innen in speziellen „AI4Kids-Kursen“ willkommen. Dort können Kinder zwischen 9 und 14 Jahren an sechs kostenlosen Nachmittagsveranstaltungen ihre Roboterkenntnisse vertiefen oder Animationskenntnisse für digitale Anwendungen aufbauen.

Bei Fragen zu und Interesse an digitalen Bildungsprozessen im Kinderuni-Format oder in Forschungsprojekten wenden Sie sich an:

Frau Prof. Dr.-Ing. Oksana Arnold
Fachrichtung Angewandte Informatik
Fachhochschule Erfurt
E-Mail: oksana.arnold@fh-erfurt.de
Tel.: 0361 6700-952

Und zu der Kinderuni im Allgemeinen an:
Frau Kristin Thieme
Bereich Hochschulkommunikation
E-Mail: kinderuni-erfurt@fh-erfurt.de
Tel.: 0361 6700-7056