Bachelor Soziale Arbeit
Soziale Arbeit bedeutet, Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen zu bestärken und es bedeutet Verantwortung. Wer Träger:in dieser Verantwortung werden will, braucht umfangreiches Wissen, Kompetenzen und eine professionelle Haltung. Der BA-Studiengang soll Sie als erster berufsqualifizierender Abschluss zu einer eigenverantwortlichen Berufstätigkeit in den vielfältigen Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit und an deren Schnittstellen befähigen. Eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis macht dies möglich.
Wissen und Kompetenzen für angehende Sozialarbeiter*innen
Angehende Sozialarbeiter*innen benötigen ein breites Wissens- und Kompetenzspektrum, das Sie im Rahmen der sechs Regelsemester im Studiengang Soziale Arbeit erwerben. Das Studium gliedert sich in sechs Modulbereiche mit mehreren Modulen. Ihre Module befassen sich mit den Grundlagen von Human- und Verhaltenswissenschaften (z.B. Sozial- und Entwicklungspsychologie, Erziehungs- und Bildungstheorien), Kontextfaktoren wie Recht und Organisationsmanagement, wissenschaftlichen Grundlagen und Professionslehre, Methodenlehre zu Gesprächsführung, Gruppenleitung etc. sowie begleiteten Praxiszeiten.
Mit Modulen und Credits zum Abschluss
Den einzelnen Modulen sind jeweils Credits zugewiesen, die ihrem Arbeitsaufwand entsprechen. Jedes Modul wird durch eine modulspezifische Prüfungsleistung wie Projekte, Klausuren, mündliche Prüfungen, Hausarbeiten oder Präsentationen abgeschlossen. Mit 138 Theoriecredits, 36 Praxiscredits sowie 6 Credits zum Erwerb studiengangsübergreifender Kompetenzen inklusive Ihrer Bachelorarbeit beschließen Sie das Studium mit dem Bachelor of Arts sowie als staatlich anerkannte Sozialarbeiter*in/Sozialpädagog*in.
Am Ende Ihres Studiums wählen Sie eine Vertiefung aus den Bereichen:
- Kindheit und Jugend
- Ausgrenzung und Abweichung
- Gesundheit - Krankheit
Übersicht: Diese Themen erwarten Sie im Studium
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- Individuum und Gesellschaft (Sozialpsychologie, Soziologie, Gesellschaft, Macht, Funktionssysteme)
- Entwicklung und Sozialisation
- Soziale Problemlagen und Interventionen
- Diversität und Inklusion
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- Grundlagen des Rechts- und Sozialstaates
- Organisation und Management
- aktuelle Hilfeformen und Vernetzungsstrategien (z.B. Management von Freiwilligkeit und Ehrenamt)
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- Wissenschaftliches Arbeiten
- Forschung und BA-Thesis
- Theorien Sozialer Arbeit
- biografische Selbstreflektion
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- Praxismethoden der Sozialen Arbeit
- Soziale Diagnostik
- Gesprächsführung und Konfliktmanagement
- Arbeit mit Familien und Gruppen
- Sozialraumorientierung in der Sozialen Arbeit
- Grundlagen der Medienpädagogik und Ästhetik
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- Orientierungspraktikum
- Fallarbeit
- Praxissemester
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- Kindheit und Jugend
Das Vertiefungsgebiet Kindheit und Jugend beschäftigt sich mit den Lebensphasen Kindheit und Jugend. Es nimmt die historische und aktuelle Situation von Kindheit und Jugend in den Blick. Im Studium werden die wichtigsten gesetzlichen Grundlagen und späteren Arbeitsfelder vorgestellt. Es zielt darauf ab, die Studierenden mit den Strukturen, Institutionen, professionellen Handlungsfeldern und Kooperationspartner:innen der Kinder- und Jugendhilfe vertraut zu machen und sie zu einer reflektierten, innovativen Praxis zu befähigen. Die Studierenden können eigene Projekte mit einem selbstgewählten Schwerpunkt verfolgen und werden hierbei wissenschaftlich und fachlich begleitet.
- Ausgrenzung und Abweichung
In diesem Vertiefungsgebiet lernen die Studierenden, gesellschaftspolitisches Denken zu entfalten, das Verhalten und Handeln vor dem Hintergrund sozialer und politischer Strukturen zu reflektieren, um so die Zusammenhänge nicht nur zu verstehen, sondern auch Impulse für Veränderungen zu setzen. Es lässt die Studierenden die Phänomene sozialer Ausgrenzung und Abweichung als gesellschaftlich „produziert“ verstehen und die sozialen Zusammenhänge in ihren Auswirkungen auf individuelle Lebenslagen erkennen.
- Gesundheit - Krankheit
Das Vertiefungsgebiet beinhaltet eine umfassende Auseinandersetzung mit dem deutschen Gesundheitssystem. Es befasst sich auch mit dem Vergleich der Gesundheitssysteme in verschiedenen Ländern, um Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Best Practices zu identifizieren. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Gesundheitssituation in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern weltweit. Durch das Vertiefungsgebiets erhalten die Studierenden u.a. ein fundiertes Wissen über die verschiedenen Facetten des Gesundheitssystems, die Bedeutung von Gesundheitsförderung und Prävention, die Anwendung der ICF und die Förderung von Teilhabe und Partizipation für Menschen mit Behinderungen.
- Kindheit und Jugend
Im Überblick
- Bezeichnung Bachelor Soziale Arbeit
- Abschluss Bachelor (Bachelor of Arts)
- Dauer 6 Semester
- Studienform Vollzeitstudium
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Flexibilität / Möglichkeiten
Gasthörerschaft
Teilzeitstudium möglich
Zweithörerschaft
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Beginn
Wintersemester
- Kosten / Studiengebühren -
- Zulassung Numerus Clausus
- Bewerbungszeitraum 15.05. - 15.07.
- Allgemeine Voraussetzungen Ja Anzeigen
- Spezielle Voraussetzungen Ja Anzeigen
Studienablauf im Bachelor Soziale Arbeit
Das Studium der Sozialen Arbeit beginnt jeweils zum Wintersemester. Es umfasst sechs Regelsemester und führt zum Abschluss B. A. Soziale Arbeit sowie zur staatlichen Anerkennung als Sozialarbeiter*in/Sozialpädagog*in.
Voraussetzung für das Studium ist ein Vorpraktikum von mindestens acht Wochen.
Im zweiten und vierten Semester sammeln Sie weitere praktische Erfahrungen.
Ab dem fünften Semester belegen Sie eine von Ihnen gewählte Vertiefung und schließen Ihr Studium schließlich mit der Bachelorarbeit ab.
Praxiselemente
Orientierungspraktikum 2. Semester
- ein 240h Blockpraktikum in Vollzeit in der vorlesungsfreien Zeit
- Voraussetzungen: keine
Fallarbeit und Praxisvorbereitung 3. Semester
- Seminar „Fallarbeit in der Sozialen Arbeit“
- Praxisvorbereitung durch das Praxisamt
- Voraussetzungen: abgeschlossenes erfolgreiches Orientierungspraktikum mit Beurteilung
Studienbegleitete Praxisphase 4. Semester
- ein 560h Blockpraktikum in Vollzeit
- praxisbegleitende Lehrveranstaltung im Umfang von 5 SWS
- die Erstellung eines benoteten Praktikumsberichts nach inhaltlichen und formalen Vorgaben
- das benotete Praxiskolloquium als Voraussetzung für die staatliche Anerkennung und als Zulassung für die Bachelorprüfung
- Voraussetzungen: erfolgreicher Abschluss 1. und 2. Semester und Modul BA2M5.2
Praktika können nur in Einrichtungen absolviert werden, die vom Praxisausschuss anerkannt wurden.
Die fachliche Anleitung im Praktikum wird durch eine/n qual. Sozialarb./ Sozialpäd. (Dipl., BA, MA) mit staatlicher Anerkennung gewährleistet.
Auslandspraktika sind möglich.
Näheres regelt die Praktikumsordnung (PraO) BA Soziale Arbeit (Anlage 3 der Studienordnung).
Studien- und Prüfungsleistungen
Im Modulkatalog gibt es für jedes Modul eine Modulbeschreibung. Hier sind alle Information zu Inhalten, angestrebten Lernzielen und Prüfungsleistungen veröffentlicht. Außerdem finden Sie Angaben zum zeitlichen Umfang der Präsenzlehre, als auch Zeitangaben, die für Ihr Selbststudium und Ihre Prüfungsvorbereitungen vorgesehen sind.
Für jedes Modul ist in der jeweiligen Modulbeschreibung die Prüfungsleistung festgelegt; die Rahmenprüfungs- und Rahmenstudienordnung B.A./M.A. der Fachhochschule Erfurt und die Studiengangsspezifischen Bestimmungen (Studienordnung) bilden dafür den verbindlichen Rahmen.
Studiengangsübergreifende Kompetenzen
Im Rahmen Ihres Bachelorstudiums sind im Umfang von mindestens 6 ECTS Module nach Ihrer Wahl zu belegen.
Sie können dazu Module aus der eigenen Fachrichtung, Angebote anderer Fachrichtungen, des Sprachenzentrums sowie aus den Angeboten der Basic School oder des Gründerservice wählen.
Es können auch Angebote anderer Hochschulen sowie Angebote von externen Anbietern, die auf einem Kooperationsvertrag mit der Hochschule beruhen (z.B. Netzwerk Courage), in Anspruch genommen werden.
Bachelor Soziale Arbeit: Das bringen Sie mit
Voraussetzung für den Studiengang Soziale Arbeit sind
- eine allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife oder Fachhochschulreife sowie
- ein Vorpraktikum bis zum Studienbeginn von mindestens acht Wochen in Vollzeit (320h)
allg. Zugangsvoraussetzungen
Informationen zum Vorpraktikum
Erweitertes Auswahlverfahren
Die Rangliste der im ergänzenden Hochschulauswahlverfahren zuvergebenden Studienplätze richtet sich neben der Durchschnittsnote der Hochschulzugangsberechtigung nach weiteren Auswahlkriterien. Detaillierte Informationen dazu finden Sie in der Satzung für das erweiterte Auswahlverfahren für den Bachelorstudiengang Soziale Arbeit.
Die überwiegende Bedeutung im Auswahlverfahren hat die Durchschnittsnote der Hochschulzugangsberechtigung. Die Durchschnittsnote des ersten Abschlusses fließt mit einem Gewicht von insgesamt 60 Prozent, d.h. mit bis zu 60 Punkten in die Auswahlentscheidung ein.
Eine studiengangspezifische Berufsausbildung fließt bis zu 25 v. H. (maximal 25 Punkte) in die Auswahlentscheidung ein.
Berufliche Grundausbildung
- Sozialassistent*in
- Altenpflegerhelfer*in
- Fachkraft für Pflegeassistenz
- Gesundheits- und Krankenpflegerhelfer*in
- Heilerziehungspflegerhelfer*in
- Sozialpädagogsiche*r Assistent*in
- Krankenpfleger*in
Fachschulausbildung
- Haus- und Familienpfleger*in
- Ergotherapeut*in
- Heilerziehungspfleger*in
- Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen
- Physiotherapeut*in
- Pflegefachmann/-frau
- Notfallsanitäter*in
- Logopäde*in
- - Hebamme/Entbindungspfleger
weiterführende Ausbildung an der höheren Fachschule
- Erzieher*in
Eine einschlägige berufsfeldbezogene Tätigkeit über das Vorpraktikum hinaus wird mit bis zu 10 v. H. (maximal 10 Punkte) bei der Auswahlentscheidung berücksichtigt.
- Freiwilliges soziales Jahr
- Freiwilliges kulturelles Jahr
- Freiwilliges ökologisches Jahr
- Bundesfreiwilligen Dienst
- Weltwärts
- Ehrenamt/Freiwilligen Dienst im sozialen Bereich
- Au-Pair
Wartesemester werden in die Auswahlentscheidung mit einbezogen. Die Punkte werden wie folgt vergeben:
Wartesemester Punkte
2 1
3 2
4 3
5 4
6 5
Karrierestart mit dem Bachelor Soziale Arbeit
Der Bachelor Soziale Arbeit qualifiziert Sie für Tätigkeiten in allen Bereichen der Sozialen Arbeit, zum Beispiel:
- in der Kinder- und Jugendarbeit: Kinder- und Jugendheim, Sozialpädagogische Familienhilfe, Stadtteilarbeit, Schulsozialarbeit, intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung…
- im Gesundheitswesen: sozialpsychiatrische Versorgung, Sozialdienste im Krankenhaus, Suchthilfe, Rehabilitation, Behindertenhilfe
- im öffentlichen Dienst: Gesundheitsamt, Jugendamt, Sozialamt, Stadtentwicklung oder Kulturamt
- in der Kultur- und Bildungsarbeit: außerschulische Jugendbildung, Erwachsenenbildung, Seniorenbildung, Wiedereingliederungshilfen, Mädchen- und Frauenarbeit
- in Beratungsstellen: Ehe-, Erziehungs-, Familien- und Lebensberatung, Schwangerschaftskonfliktberatung, Schuldnerberatung
- in der Arbeit mit Menschen in besonderen Lebenslagen: Wohnungslosenhilfe, Opferhilfe, Straffälligenhilfe
Sie haben die Möglichkeit, einen Master anzuschließen und damit das Promotionsrecht zu erwerben.